Cartagena – Gibraltar – Algarve

An Cartagena sollte man nicht vorbeifahren.
An Cartagena sollte man nicht vorbeifahren.

Der Törn mit nächtlichem Gewitter vom Ankerplatz in der Bucht von Espalmador zum spanischen Festland wird schnell abgehakt. Dafür genießen wir die Stadt Cartagena. Das Rathaus kombiniert architektonisch Modernes mit 3000 Jahren Geschichte.

Nach einem weiteren Zwischenstopp in der Marina del Este folgt eine Leichtwindfahrt nach Gibraltar. Auf dem Wege dorthin begleiten uns immer wieder Delfine, die scheinbar mit FindUs spielen wollen und natürlich auch in seiner Bugwelle surfen.

Mit gutem Wind nach Gibraltar
Mit gutem Wind nach Gibraltar

Nachts um 2.00 Uhr erreichen wir Gibraltar im richtigen Timing von Strom und Wind. Die Einfahrt in die Bucht und die weitere Anfahrt bis zur Marina erfordern aufgrund der vielen Schiffsbewegungen unsere ganze Aufmerksamkeit.

Man lebt hier tatsächlich auf, um und in einem über 400m hohen Berg mit Blick auf Spanien und dem gegenüber liegenden Marokko/Afrika. Die kleine Stadt lebt vom Tourismus und gilt als Steuerparadies. Beeindruckend ist allerdings die Geschichte dieses strategisch wichtigen Ortes. Unser Eindruck ist: Wohnen und Urlaub machen kann man hier – muss man aber nicht unbedingt.

Mit dem Taxi und dem kundigen Driver auf Erkundungstour im Englisch orientierten Gibraltar
Mit dem Taxi und dem kundigen Driver auf Erkundungstour im Englisch orientierten Gibraltar

Abends geht es dann Nonstop in 31 Std. zur luxuriösen Marina von Vilamoura/Algarve/Portugal.

Portugal in Sicht
Portugal in Sicht

Im benachbarten Faro treten Inge und Stefan schließlich die Heimreise ins „kalte“ Deutschland an.

Ein letztes Foto vom Törn
Ein letztes Foto vom Törn

Der Captain bleibt zurück und wartet auf günstigen Wind im Atlantik für die Rückfahrt in die heimatliche Ostsee. Das kann aber dauern. Bis dahin „vertreibt“ er sich die Zeit mit den üblichen Wartungsarbeiten am Schiff.

 

 

FindUs wieder auf Fahrt

FindUs in der Bucht von Espalmador/Isla de Formentera
FindUs in der Bucht von Espalmador/Isla de Formentera

 

Die unfreiwillige Auszeit hat auch FindUs gut überstanden. Und nach einwöchiger Pflege ist unser Schiff wieder bereit zum Auslaufen. Die letzte Etappe von Mahon/Menorca zurück in die heimatliche Ostsee sollte wohl bis zum Herbst zu schaffen sein.

In unserem Leben nach der Weltreise wird sich einiges verändern, u.a. wird unser neues Zuhause nämlich in Kiel sein. Die Ereignisse überschlagen sich und führen letztlich dazu, dass ich FindUs mit gelegentlicher Hilfscrew zurückbringe. In der Zwischenzeit bereitet Karen unser neues Zuhause vor; eine gewaltige Aufgabe, denn wir brauchen einen komplett neuen Haushalt.

Nachdem FindUs wieder klar zum Auslaufen ist, wird der erste Törn über Gibraltar bis nach Portugal gehen. Inge und Stefan unterstützen mich und wir genießen das Wasser und die Temperaturen im Mittelmeer.

 

 

Königlicher Besuch

Grünkohl-König Klaus I. von der Seglervereinigung Brunsbüttel (SVB)
Grünkohl-König Klaus I. von der Seglervereinigung Brunsbüttel (SVB)

Unsere Freunde vom SVB eröffnen die Segelsaison nach den Corona-Einschränkungen mit einer Ausfahrt zur Insel Föhr. Dabei wurde die königliche Yacht „Elbfuchs“ mit den Majestäten Klaus und Antje an Bord von zwei Begleitschiffen eskortiert. Kaum waren die Leinen fest, hielt der König Hof und gab sogleich einen Empfang, natürlich im gebührenden hoheitlichem Abstand. Das Protokoll sah uns als Gäste vor, und wir wussten die Ehre zu schätzen, zumal uns ein hochgeistiger Schluck aus dem königlichem Lager serviert wurde.

Der Königsauszeichnung war das bei der Seglervereinigung jährlich übliche Grünkohlessen der Mitglieder vorausgegangen. Dabei benennt ein Komitee eine kleine Auswahl an Kandidaten für das Amt eines neuen Grünkohlkönigs. Vor und nach dem Essen werden die Auserwählten gewogen und wer die höchste Gewichtszunahme hat, wird zum König ernannt. Die Amtszeit ist auf ein Jahr begrenzt. Diesmal konnte zu unserer großen Freude Klaus punkten.

Für uns war das Wiedersehen ein echtes Highlight, da wir doch selbst seit Wochen nicht mehr auf einem Segelschiff waren und unsere FindUs weiterhin auf den Balearen wartet.
Wichtig ist aber, dass wir alle gesund und bei guter Laune bleiben. Im diesem Sinne: Immer eine Daumenbreite Grünkohl-Schluck im Glas!

 

 

Inselleben in Zeiten von Corona

Wir wünschen allen Blogleser*innen zu Ostern eine gute Gesundheit.

 

Wir sind auf einer Insel, aber nicht auf Menorca. Kurz bevor Ausgangssperren, social distancing und tägliche Meldungen über Infektionszahlen zur neuen Lebenswirklichkeit wurden, sind wir nach Deutschland geflogen. Geplant hatten wir eine kurze Heimatreise im April. Doch vom heutigen Standpunkt aus betrachtet hat uns eine glückliche Fügung schon Anfang März hierhin gebracht. Wir malen uns aus, wie unser Leben wohl wäre, wenn wir zurzeit auf Findus leben würden. Natürlich verfolgen wir die Berichte befreundeter Crews und von Seglern, die jetzt in der ganzen Welt festsitzen und teilweise sehr schwierigen Bedingungen ausgesetzt sind. Und natürlich fühlen wir mit ihnen.

Unsere Insel heißt Föhr. Hier haben wir seit langer Zeit unseren Wohnsitz, worüber wir ebenfalls sehr froh sind. Denn eine der jetzigen Schutzregelungen lautet, dass nur Personen mit erstem Wohnsitz und Pendler auf die nordfriesischen Inseln dürfen, Touristen sind nicht erlaubt. Alle Restaurants, Bars und Hotels sind geschlossen, kleine Geschäfte sind ebenfalls zu. Die beginnende Saison ist ausgebremst. Die Geschäftsleute behelfen sich mit online-Angeboten, Restaurants werden zum Take-away. Dabei wäre gerade jetzt das Wetter perfekt für Tagesausflüge und Ostergäste. Doch ein Virus hält sich eben nicht an Saisonzeiten.
Wir machen das Beste aus der Situation und unternehmen lange Spaziergänge am nahezu leeren Strand.

Keine Ostertouristen am Strand von Föhr

Segeln ist zurzeit aber nicht möglich. Selbst wenn Findus hier wäre, dürften wir keine Häfen anlaufen. Nach sieben Jahren des Bordlebens machen sich deshalb Entzugserscheinungen bei uns bemerkbar. Diese versuchen wir, auf ganz besondere Art zu bekämpfen.

Hey Reinhard. Put on your oilskin. The next 200 nm is your turn.“

VIDEO: Nichts ist besser, als eine geklaute Idee
VIDEO: Nichts ist besser, als eine geklaute Idee

Und wenn wir genug haben von Sturmfahrten und Strandspaziergängen, dann schauen wir den Störchen beim Nestbau zu.

Storchenkolonie in Wyk/Föhr

 

Bleibt gesund!