Kapverdische Inseln
Die Inseln, die westlich von Senegal liegen, sind tatsächlich eine bunte portugiesische und afrikanische Mischung, die für die Vielfalt von trostloser Sandwüste bis zu grünen Bergen steht. Genauso gemischt sind die vielen weißen, gelben und schwarzen Strände. Und schließlich ist die Mischung auch für die braune und schwarze Bevölkerung typisch. Da kommt man sich als Bleichgesicht ganz schön einsam vor, erst recht, wenn die Menschen dort viel besser drauf sind.
Aber nicht nur die Freundlichkeit der recht armen Bevölkerung ist ansteckend, sondern auch die allgegenwärtige Musik, die häufig von Sehnsucht handelt und in vielen Cafés und Restaurants handgemacht wird oder draußen im Samba-Stil einfach mitreißend und atemberaubend ist. Insbesondere trifft das auf São Vicente und Mindelo zu, besonders natürlich zur Karnevalszeit. Hier war auch die weltberühmte und 2011 verstorbene Sängerin Cesaria Evora beheimatet, deren Bilder und Songs überall noch gegenwärtig sind. Auch der Flugplatz trägt ihren Namen.
Café Royal mit Bühne in Mindelo
Das Essen ist ebenso bunt wie die vielen kreolisch-portugiesischen Dialekte. Frischen Fisch gibt es überall, aber häufig auch Hühner und natürlich Gemüse. Wir besuchen ein kleines von Einheimischen bevorzugtes Restaurant mit wenigen Tischen. Eine Wand ist mit handgeschriebenen Danksagungen von Gästen geschmückt. Die sozialistischen Grüße von Margit Honecker waren aber wohl ein Fake. Die kapitalistische Lobster-Platte mit allerlei Gemüse und Reis dagegen war echt, lecker und preisgünstig.
Auf der Wüsteninsel Sal gibt es im Süden den ersten Tourismus. Hier entstehen weitere Hotels und Ferienanlagen am weißen Strand von Santa Maria. Nicht nur das türkisfarbene Meereswasser zieht an, sondern auch die vielen Geschäfte mit Souvenirs. Die anpreisenden Methoden der Händler sind allerdings gewöhnungsbedürftig, auch das Feilschen um den Preis.
Residencia Alternativo für 25 Euro in Santa Maria
Nach ein paar Tagen hat man sich an den Lebensrhythmus und die Lebenslust, die entspannte Haltung und Kultur und sogar an manche Lehmstraßen gewöhnt. Auf den Kapverden sollte man länger bleiben… oder mal wieder hinsegeln!
Video: Ueberfahrt nach Sao Vivente