Handelszentrum Curaçao

 

Kurz nach unserer Ankunft auf Curaçao fällt uns eine Anzeige ins Auge „Rent a Duck“. Schon oft hat Reinhard von seinen „Enten“ (Citroën 2CV) erzählt und wir wähnen uns schon auf Tour in diesem nostalgischen Gefährt. Wir erhalten die Auskunft, dass eine „Ente“ verfügbar wäre und diese gegen einen geringen Aufpreis auch in die Ankerbucht gebracht und abgeholt würde. Auch den Mietpreis von 37,50 €/Tag (bei einer Mietdauer von drei Tagen) finden wir okay.

 

 

Aber vorher müssen noch andere Dinge erledigt werden: Wir haben den Eindruck, dass die Kapazität unserer AGM-Batterien deutlich nachgelassen hat. Vier Jahre sind sie jetzt alt und vielleicht halten sie noch ein Jahr durch. Vielleicht aber auch nur noch sechs Monate. Wer will dieses Risiko kurz vor der Fahrt in den Pazifik eingehen? Wir jedenfalls nicht. Und da hier zufällig drei schöne Exemplare beim Händler stehen, ist die Bedenkzeit für die Neuanschaffung relativ kurz.

Da an sechs Tagen in der Woche morgens um 8:30 Uhr ein kostenloser Shuttlebus zum Supermarkt fährt und die Batterien quasi im Geschäft nebenan warten, geht der Kauf auch schnell über die Bühne. Zum Glück werden sie uns abends frisch geladen an den Dinghysteg geliefert. Sonst wäre der Transport der insgesamt über 100 kg schweren Batterien wohl nicht so einfach gewesen.

Zu unserer Freude passen die neuen Batterien tatsächlich ohne größere Umbaumaßnahmen an den Platz der alten, aber knapp einen Tag dauert der Umbau dann doch. Und während wir noch darüber nachdenken, wann wir die „Ente“ mieten wollen, zeichnet sich ein Wetterfenster für die Passage nach Kolumbien ab. Zwar sind Langzeitvorhersagen mit Vorsicht zu genießen, aber es ist klar, dass wir nicht mehr allzu lange hier bleiben, sondern lieber auf Aruba abwarten wollen. Also sagen wir ade zur „Entenfahrt“.

Dafür geht es noch mehrmals nach Willemstad. Am „Floating Market“ kaufen wir bei den Händlern aus Venezuela und Kolumbien Obst und Gemüse, das nicht zu Tode gekühlt ist, eine hervorragende Qualität hat und für karibische Verhältnisse günstig ist. So bezahle ich für 1 kg Bananen, 2 Beutel Zwiebeln, 2 Gurken und 9 großen Tomaten 13 Antillen Gulden, auch Florin genannt, was ca. 6,70 € entspricht.

 

Floating Market

 

Neben der Erdölindustrie ist der Tourismus ein wirtschaftliches Standbein von Curaçao. Wie auf Bonaire strömen regelmäßig Kreuzfahrtpassagiere durch die Straßen. Die um 1700 erbauten Häuser der Handelskade gehören wohl zu DEN Fotomotiven. Da wollen wir natürlich nicht hinten anstehen.

 

Handelskade

 

Allerdings gehört der Handel, der auf Curaçao während der Kolonialisierung durch die „Dutch West India Company“ betrieben wurde, zu dem unrühmlichen Teil der Geschichte der Insel: Curaçao war das Zentrum des Sklavenhandels für die karibischen Inseln der „Dutch West India Company“. Hier wurden die Sklaven ausgebildet, bevor sie weiter verschifft wurden. An diese Zeit erinnert das „Kurá Hulanda Museum“.

 

 

Für weitere Museen fehlt uns leider die Zeit, denn schon heute geht es weiter nach Aruba. Was wir uns aber natürlich nicht haben entgehen lassen ist der Curaçao-Likör, den es in den Farben orange, grün, rot und blau und in einer klaren Variante gibt. Alle schmecken gleich nach Orange, die dem Originallikör auch die Farbe gegeben haben soll. Wir entscheiden uns für „blau“ – pur oder als „Blauer Sand“ gemischt.