Im wahrsten Sinne Regenzeit

Kreuzfahrt in der Regenzeit

 

Schon während unserer Abwesenheit haben uns unsere Bootsnachbarn berichtet, dass es auf Tahiti viel regnen würde. Und als wir spätabends aus dem Flugzeug steigen, haben wir im ersten Moment den Eindruck, die Tür zu einer Dampfsauna zu öffnen. Aber in den nächsten Tagen herrscht nur eitel Sonnenschein. Findus liegt wohlbehalten und von unserem Nachbarn Jean-Yves sogar am Wasserpass gereinigt in der Box. Die Temperaturen sind erträglich. Beste Voraussetzungen also um anzukommen. Aber nach knapp zehn Tagen ziehen trübe Wolken am Horizont auf.

In der Zwischenzeit ist unser Webmaster Gerald mit seiner Frau Kristina auf Kreuzfahrt in der Karibik unterwegs. Dort ist schließlich auch die richtige Saison dafür und die Fotos, die uns erreichen, zeigen vergnügte Urlauber und bestes Urlaubswetter. Sie haben also alles richtig gemacht. Im Gegensatz zu den Kreuzfahrtpassagieren, die in Papeete einsteigen und die günstige Nebensaison für einen Urlaub in der Südsee nutzen. Es herrscht starker NW-Wind, in Böen bis 8 Beaufort und dazu regnet es in Strömen.

 

Video: Regen, Regen, nichts als Regen

 

Die Zeitschrift des Tourismus-Office enthält eine Übersicht der An- und Ablegezeiten der verschiedenen Kreuzfahrtschiffe. Doch das Wetter scheint dieser Planung einen Strich durch die Rechnung zu machen: Das Kreuzfahrtschiff „Marina“ ist für 5:00 Uhr morgens angekündigt. Tatsächlich legt es aber schon am Vorabend gegen 18:00 Uhr an und einige Passagiere verlassen fluchtartig mit ihren Rollkoffern das Schiff. Scheint kein großer Spaß gewesen zu sein.

Das können wir uns gut vorstellen, denn bei dieser Windrichtung kommt der Schwell auch genau in die Marina. Selbst am Steg schaukelt Findus so stark, als ob wir auf See unterwegs wären. Und das sind nur die Ausläufer. Draußen muss sich eine hohe See aufgebaut haben. Am vorgelagerten Riff brechen sich große Wellen.
Wir nutzen die Schaukelei für einen DVD-Abend und schauen „Kon-Tiki“, die Geschichte von Thor Heyerdahls Expedition, die bewies, dass schon vor tausenden von Jahren Menschen mit Flößen von Peru über den Pazifik gefahren sind. Das Floß zerschellte dann am Riff von Raroia, wo wir vor nicht allzu langer Zeit selbst noch waren. Die Kenntnis der Gegebenheiten und die aktuelle Schiffsbewegung lassen uns die Pazifiküberquerung auf dem Floß hautnah miterleben.

 

Video: Schiffsbewegungen