Endlich Bora-Bora!

 

„Endlich Bora Bora!“ sagt der Captain.

Dabei geht die Meinung unter den Langfahrtseglern über Bora Bora sehr auseinander. Immer wieder hören wir, dass die Insel viel zu touristisch sei und die Einheimischen unfreundlich wären. Einige Segler haben diese Insel sogar auf dem Weg zu den Cook Inseln ausgelassen. Das kommt für uns gar nicht in Frage. Sang doch Tony Marshall schon vor vielen, vielen Jahren in der deutschen Version von „Bora Bora“ … „mein Paradies im Sommerwind, wo alle Menschen glücklich sind“. Klingt echt kitschig, aber die Polynesier besingen ihre Insel selbst als Perle der Südsee. Da kann es doch gar nicht so schlecht sein. Und das ist es auch nicht.

Natürlich läuft hier nicht jeder mit einem Dauerlächeln durch die Gegend, aber man sollte vielleicht auch bedenken, dass die Menschen im Paradies ebenfalls einen Alltag zu bewältigen haben, der nicht nur aus Blumenkränzen, Tänzen und Gesang besteht. Trotzdem begegnen wir fast ausschließlich überaus freundlichen und hilfsbereiten Menschen und oft werden mit „Iaorana“ (Hallo) gegrüßt. Prachtvolle Hotelanlagen, Privatvillen und -strände konterkarieren aber auch das Leben in armseligen Hütten.

 

 

Mehrmals sind wir im Hauptort Vaitape, der keinen besonderen Charme hat. Durch den Ort führt zwar eine Asphaltstraße, Zugänge und Wege sind aber wie auf den anderen Inseln auch eher staubig und steinig. Es gibt zwei Supermärkte, einige Textilgeschäfte, einen kleinen Baumarkt und natürlich Souvenirläden und Perlengeschäfte. Unser Ankerplatz in der Lagune ist dagegen mit Abstand der schönste unserer bisherigen Reise.

 

Traumhafter Ankerplatz

 

Dieser Platz gefällt nicht nur uns Seglern. Auch Mantarochen kommen hier zu den größeren Korallen, um sich von den dort lebenden Fischen putzen zu lassen. Wir können unser Glück nicht fassen, als zwei dieser beeindruckenden Tiere mit einer Spannweite von 3-4 m direkt unter uns durchgleiten.

 

Mantarochen

 

Eine ganz andere Unterwasserattraktion liegt gegenüber von unserem Ankerplatz: Hier ist ein Segelschiff gesunken. Vermutlich vor nicht allzu langer Zeit, denn es noch nicht allzu stark bewachsen.

 

Boot unter Wasser

 

Für uns ist ganz klar, dass Bora Bora auf jeden Fall ein Traumziel ist.

Doch für uns heißt es nun Abschied nehmen. Ein Jahr waren wir in Französisch-Polynesien. Jetzt haben wir ausklariert, was hier bedeutet, dass man sieben verschiedene Formulare ausfüllen muss, die unterschiedlich aufgebaut sind, aber im Ergebnis immer wieder die gleichen Angaben abfragen. Die Bürokratie existiert auch im Paradies in ihrer schönsten Ausprägung.

Nun wollen wir sehen, ob wir noch Abstecher nach Maupiti und Maupihaa auf unserem Weg zu den Cook Inseln machen können. Beide haben schmale Pässe: Den Pass nach und von Maupiti kann man nur durchqueren, wenn die Welle aus Südost maximal 2 m ist. Aus dem Pass nach Maupihaa strömt immer das Wasser nach außen und im ungünstigen Fall beträgt die Geschwindigkeit 9 Knoten. Das wäre für uns nicht zu schaffen.