Ankunft auf Bequia/Grenadinen

 

Selfie beim Kaffee
Selfie beim Kaffee

 

Bei der Vorbeifahrt an St. Vincent fiel uns auf, dass die Buchten, wie auch die bekannte Wallilabou Bay (Drehort von „Fluch der Karibik“), leer waren. Seit dem Überfall im März, bei dem ein Skipper angeschossen wurde und ein Deutscher starb, wird die ansonsten schöne Insel kaum noch angefahren. Auch der nervige Umgang mit den Boatboys in den Buchten hält viele davon ab. Wir segelten deshalb gleich bis zur kleineren Insel Bequia (sprich Beckway), die zwar wie fast alle Grenadinen politisch zu St. Vincent gehört, aber ihren eigenen Charakter hat. Das gilt auch für die anderen kleinen Inseln im Süden.

Wir gingen in der Admiralty Bay vor Anker und klarierten unkompliziert und zügig ein. Für den vierwöchigen Aufenthalt auf den Inseln mussten wir 70 EC€ (23€) zahlen. Eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung ist möglich. Wir trafen in Port Elizabeth auf einen typischen Karibikort und freundliche Bewohner. Der ruhige und nette Umgang miteinander, die relaxte Lebensart, das bunte Ambiente und natürlich das türkisblaue Wasser mit weißen Stränden ist für uns wieder eine Steigerung des Karibikgefühls.

 

Der „Devils Table“ als vorgelagertes Riff am Anfang der Bucht lädt zum Schnorcheln ein. Unsere neue Tauchmakerierungsboje kommt auch in der Ankerbucht zum Einsatz, da nicht alle Dinghi-Fahrer sich an das Geschwindigkeitslimit halten und schon mal einen Taucher oder Schnorchler übersehen.

 

Neue Taucherboje
Neue Taucherboje

 

Auf dem Wasser gibt es verschiedene Serviceangebote. So lassen wir unsere Wäsche von Miranda’s Laundry abholen. Auch Wasser, Eiswürfel und Diesel werden mit Booten zu den Anker- und Mooringliegern gebracht.

 

In der Stadt gehen wir shoppen und machen die Bekanntschaft mit Silma Duncan -ausgezeichnete (Kinderbuch-) Autorin und Poetin – , die uns spontan die ersten beiden Gedichte „Woman of Today“ und „Tomorrow“ auswendig und gestenreich aus ihrem „Poetry from Bequia“ Buch rezitiert. Natürlich kaufen wir das Buch inclusive einer Widmung. Die Lektüre spiegelt Volksnähe, Religion und Kultur der hiesigen Menschen wider.

 

Bequias Buchladen
Bequias Buchladen

 

Bunte Häuser überall
Bunte Häuser überall

 

Beim Warenangebot ergeben sich durchaus Auswahlmöglichkeiten. Doris mit ihrem kleinen Laden ragt jedoch aus dem Einerlei heraus. Ihr Shop offeriert erlesene Produkte an Lebensmitteln, Frischprodukten und Weinen… und sie spricht deutsch. Die Insel erscheint uns als stimmiger eigener Kosmos, und wir genießen das Leben in vollen Zügen.

 

 

Barbecue-Abend im Frangipani-Hotel
Barbecue-Abend im Frangipani-Hotel

 

Elite Steel Band
Elite Steel Band

 

St. Lucia

 

Am 25. April verlassen wir gemeinsam mit der Atanga, La Joya und Renos Martinique. Seltener Südostwind ermöglicht uns hohes Segeln am Wind unter traumhaften Bedingungen. Für die 24 Meilen brauchen wir dann auch nur 4,5 Stunden.

Das Ankermanöver nimmt dafür ungewöhnlich viel Zeit in Anspruch. Die linke Seite der Rodney Bay birgt steinigen Grund und zwar auch an den Stellen, an denen von oben Sand zu sehen ist. Auf der rechten Seite gräbt der Anker sich sofort ein – sehr zur Freude unserer „Ankerwinsch“, die immerhin schon über 60 ist.

 

Ankunft St. Lucia
Ankunft St. Lucia

 

Ankerfeld mit Regenbogen
Ankerfeld mit Regenbogen

 

Kurz nach unserer Ankunft nähert sich ein eigentümliches Wassergefährt. Es gehört Gregory, dem fahrenden Obst- und Gemüsehändler. Immer wieder wird von aufdringlichen Boatboys berichtet, die unfreundlich werden, wenn man keine Ware kauft.

Diese Beschreibung trifft auf Gregory in keiner Weise zu. Am ersten Tag benötigen wir nichts und an den nächsten Tagen werden die Preisverhandlungen in freundlichster Atmosphäre geführt, was Karen schon beim zweiten Einkauf einen Heiratsantrag eingebracht hätte, wenn, ja wenn sie nicht schon verheiratet wäre.

 

Gregory
Gregory

 

Gregory
Gregory

 

Die Insel erkunden wir gemeinsam mit den anderen Crews per Minibus.

Wir halten an den üblichen Touristenhotspots, deutlich an den vielfältigen Ständen mit den immer gleichen Ketten und T-Shirts zu erkennen. Wir blicken auf die bekannte Marigot Bay, besuchen den Botanischen Garten mit den Diamond Falls und Soufrière.

Im Restaurant „Dashenne“ wollen wir den Blick auf die Pitons, die die Wahrzeichen der Insel sind, genießen und natürlich auch Fotos machen. Aber ein Schild weist uns darauf hin, dass, wer nur ein Getränk zu sich nehmen und/oder Fotos von den Pitons machen möchte, 25 US$ zahlen muss. Bestellt man Essen, werden die 25US$ angerechnet. Wir ziehen also unverrichteter Dinge wieder ab.

Im Urlaub hätten wir uns den Besuch dieses exklusiven Restaurants vielleicht gegönnt, aber so fotografieren wir lieber von frei zugänglichen Flächen und essen in einem Lokal direkt am Strand.

 

Pitons
Pitons

 

Botanischer Garten
Botanischer Garten

 

Marigot Bay
Marigot Bay

 

Diamond Falls
Diamond Falls

 

Soufrière
Soufrière

 

St. Lucia zu beschreiben fällt uns schwer. Unsere Fotos sind wie bei einem Reiseführer geschönte Ausschnitte. Außerdem haben wir schon diverse Inseln gesehen und ein bisschen sind diese eigentlich beeindruckenden Landschaften schon Alltag für uns. Die Menschen sind freundlich, die Versorgungslage gut und auch nicht ganz so teuer, wie immer behauptet wird. Und ein großer Vorteil ist für uns natürlich, dass hier Englisch gesprochen wird. Zwar konnten wir uns auf Martinique auch verständigen, aber es macht doch einen deutlichen Unterschied, tatsächlich mit jemandem sprechen zu können.

 

Aber nach all dem grün und all den Vulkanen zieht es uns nun in die Welt der Fototapetenträume. In ein paar Tagen geht es daher im großen Bogen um St. Vincent nach Bequia.

 

PS: Auf St. Lucia ist der 1. Mai übrigens auch Feiertag. Und da er dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, ist der Montag frei. Diese Regelung kennen wir schon aus Spanien. Sollte in Deutschland auch eingeführt werden. 🙂