Ankunft in Kolumbien

 

4. Etmal: Ankunft in Kolumbien

 

Der Weg durch die karibische See dorthin kann anspruchsvoll sein, denn der Bereich westlich der Halbinsel De La Guajira ist eine wetter- und strömungstechnische Herausforderung. Ein Blick in die Wettervorhersagen zeigt über weite Strecken viel Wind, der auch unangemeldet kommt. Die kühlen Temperaturen in den hohen Bergen, das warme Wasser und der Cap Effekt sind schwer einzuschätzen. Dazu kommt noch die wechselnde Strömung, die bis heute nur schwer zu erklären ist. Viele Weltumsegler berichten, dass dieses Gebiet für Segler zu den fünf gefürchtetsten der Welt gehört und ihre Schilderungen sind entsprechend.

Wir entschließen uns in angenehmer Atmosphäre von Oranjestad die Tiefs einfach auszusitzen. Als sich ein Wetterfenster öffnet, werfen wir die Leinen los. In den dreieinhalb Tagen haben wir zunächst guten Wind, zum Schluss allerdings Flaute. Der Sonnenaufgang am zweiten Morgen leitet die Flaute ein und der plötzlich einsetzende Gegenstrom hatte weder etwas mit der Tide noch mit Windseen zu tun. Der Strom richtet sich nach dem Mondstand.

 

Schnellster Sonnenuntergang, den wir je gesehen haben!

 

Kolumbien liegt einerseits an der Caribbean Sea und andererseits am Pacific. Die Geografie weist neben diesen unterschiedlichen Küsten hohe Berge und unterschiedliche Vegetation aus. Auch das Klima ist vielfältig. Bei der Überfahrt mussten wir uns in den Nachtwachen in ungewohnter Weise wärmende Kleidung anziehen.

Wir haben in einer der schönsten Städte der Welt, die auch zum Weltkulturerbe gehört, nämlich in Cartagena festgemacht. Die Stadt ist mehr als 3000 Jahre alt. Die politischen Verhältnisse haben sich in den letzten Jahre stabilisiert und die FARC hat mit der Regierung bekanntlich jüngst einen Friedensvertrag unterschrieben.

Unsere Vorstellungen über Kolumbien müssen wir schon bei der nächtlichen Anfahrt revidieren, denn wir sehen vor uns eher Manhattan. Die schöne Altstadt liegt mittendrin. Wir werden sie jetzt erkunden.

 

Sind wir richtig? Ankunft in Cartagena, Kolumbien

 

Bereit zum Einklarieren

 

FindUs im Hafen von Cartagena

 

 

A wie Aruba

 

 

Nachdem wir B und C abhaken konnten, näherten wir uns im Morgengrauen A wie Aruba. Schnell sind die Zoll-, Immigrations- und Hafenformalitäten morgens um 9.00 Uhr erledigt und wir ziehen in die Renaissance-Marina ein. Mitten im Zentrum von Oranjestad liegen wir gegenüber vom Casino.

 

Renaissance Casino

 

Renaissance Casino

 

Endlich mal wieder ein Hafen und wir genießen das einfache Übersteigen auf den Steg und den kurzen Weg in die City ohne Dinghy. Von hier aus können wir die Weiterfahrt über Kolumbien nach Panama gut organisieren. Die nötigen Schritte sind bereits getätigt.

Der erste Eindruck zeigt, dass alle ABC-Inseln sehr unterschiedlich sind. Aruba ist sehr mondän. Große Hotels säumen die Strände. Als Hafenlieger können wir sogar alle Annehmlichkeiten des Renaissance-Hotels genießen, somit u.a. auch deren Privatinsel, zu der im 20 Minuten-Takt eine Fähre fährt.

Die vorgelagerten Ölplattformen trüben aber sehr wohl das Karibikbild.

 

Aruba Bus

 

Strassenbahn

 

Für unsere Weiterfahrt können wir uns hier außerdem gut verproviantieren und unser Schiff für die große Passage seeklar machen.

 

Luxus-Einkaufs-Paradies für Kreuzfahrer

 

Leider ist unsere Windmessanlage nach 4 Jahren ausgefallen. Aber brauchen wir wirklich Ersatz? Woher der Wind kommt wissen wir auch ohne Gerät und die Windstärke spüren wir mittlerweile auf der Haut und im Wellenbild. Auch das Reffen der Segel wird schon lange gefühlsmäßig durchgeführt. Unsere Back Up Anlage bleibt also erstmal in der Backskiste.