Ver-messen

 

Vom Anker an wird maßgenommen

 

Für die Passage des Panama Kanals wird jedes Schiff vermessen. Schließlich richtet sich der Preis für die Durchfahrt nach der Länge des Schiffes.

FindUs gehört zweifellos in die Kategorie I bis 50 Fuß. Hört sich einfach an, ist es aber nicht ganz, da die Länge amtlich bestimmt wird. Wir haben einen Agenten beauftragt, für uns alle nötigen Formalitäten für die Kanalpassage zu erledigen, da wir keine Lust auf Behördengänge haben. Das kostet zwar mehr, ist aber angenehmer.

Die Passagekosten für Schiffe unter 50′ (15,24m) belaufen sich auf 800 US$. Einschließlich aller Kosten und Gebühren für die Ausklarierung, Tauwerke, Fender, Kanalsicherheits- und Bankgebühren und Honorar für den Agenten kommen wir auf 1504 US$. Eine US-amerikanische Crew fährt bei uns als Linehandler mit, sonst wären nochmals 300$ fällig gewesen.

 

Der sogenannte Vermesser als „Inspector Autoridad del Canal de Panama“ taucht verspätet bei uns auf und misst nicht nur, sondern stellt zunächst viele Fragen und füllt 5 Formulare u.a. mit Motordrehzahlwerten, Höchstgeschwindigkeit, Dieselverbrauch und Tankinhalt aus. Wichtig ist auch, ob der Lotse und die Linehandler warmes Essen, Snacks und kalte Getränke bekommen und ob der Fäkalientank funktioniert.

Zum Schluss wird vermessen, dabei wird der Captain als Gehilfe eingesetzt. Es wird in drei Schritten vermessen: Vom Anker bis zum Mast, dann bis zum Cockpitende und schließlich das überhängende Achterschiff.

Als wir im Cockpit ankommen, hat der Vermesser das erste Maß vergessen, also alles von vorn.

 

Maß vom Cockpit

 

Nach dem dritten Maß wird addiert und die Umrechnung von Fuß in Metern vorgenommen. Und dann steht amtlich fest, dass das Schiff deutlich kürzer als 15m ist. Das Endergebnis weicht auch nur minimal vom Konstruktionsmaß ab. Damit ist für FindUs die Kategorie I also zutreffend.

Wir bekommen alle (Pauschpapier)Durchschriften ausgehändigt und eine Vermessungs- und Durchfahrtsnummer, mit der wir immer wieder erneut den Panama Kanal befahren können.

Zuletzt erhalten wir die Gesamtabrechnung vom Agenten. Per Kreditkarte ist das unkompliziert.

Von nun an heißt es warten. Der Termin ist wahrscheinlich erst am 7. /8. April 2017.

 

 

 

 

Zurück in Panama

 

Der Abschied von Deutschland fiel schwer. Viel zu kurz war die Zeit. Auf der anderen Seite war die Freude groß, Familie, Freunde und Bekannte wieder zu sehen.

 

 

Wir bedanken uns nochmals bei Allen, die uns Unterschlupf gewährt haben, ihre warme Kleidung und ihre Autos mit und ohne Fahrer zur Verfügung gestellt haben, für uns gekocht, gebacken und sogar gegrillt haben und die uns ein Wiedersehen spontan und unkompliziert ermöglicht haben.

Wir haben den Aufenthalt trotz des traurigen Anlasses sehr genossen. Dazu zählten auch deutsche Verkehrsmittel, heimatliche Gerichte und deutsches Bier.

 

 

 

Beim Klarmachen von FindUs haben wir ordentlich geschwitzt. Die hohen Temperaturen sind gewöhnungsbedürftig. Nun strahlt unser Schiff wieder und ist für den Panamakanal bereit. Alle Verbesserungen und Ersatzteile sind eingebaut oder verstaut und mit neuem Vereinsstander unseres „Club Nautic Glücksburg“ geht es nun in den Pazifik.

 

 

In den nächsten Tagen werden wir zur Shelter Bay Marina nach Colon segeln, um alle Formalitäten für die Kanalpassage zu erledigen.