Saint Peter Port / Guernsey

 

Von Alderney – via kleinere Inseln wie Herm und Sark mit Ankermöglichkeiten und unruhigen Nächten – bin ich nun wieder in einem richtigen Hafen angelangt. Allerdings musste ich bei Niedrigwasser am Waiting-Ponton auf das Hochwasser warten. Jedes Boot, immerhin waren so 25 Motorboote und Segelyachten da, wurde dann ca. 2 Std. vor HW von Mitarbeitern der Hafenverwaltung mit einem Schlauchboot durch die Hafeneinfahrt und über das mittlerweile befahrbare Sill (4,20m bei HW) zu seinem Liegeplatz begleitet. Zuvor wurde man allerdings von sehr freundlichen jungen Mitarbeiterinnen, wahrscheinlich mit Sommerjobs, lächelnd und freundlich abkassiert. Beim Ausfüllen der Einreiseformulare habe ich aber die Stammbesatzung verschwiegen, denn die Einfuhr von Tieren ist nicht erlaubt. Danach wird schon vor dem Anlegen durch Zuruf gefragt.
Da Springtide war, betrug das HW 11,50m. Entsprechend konnte ich den gewaltigen Strom mit 11,4 kn (SOG, ca. 20 km/h) nutzen und schnelle Fahrt machen. Dabei geht es mit vollem Anlauf quer durch die Vorhafeneinfahrt. Danach habe ich erst einmal tief durchgeatmet.
Jeder der die tolle Insel Guernsey kennt, wird mir zustimmen, dass ich hier ein paar Tage verweilen sollte.

Guernsey - 2 Std. nach Hochwasser
Guernsey – 2 Std. nach Hochwasser

 

Guernsey - 1 Std. nach Niedrigwasser
Guernsey – 1 Std. nach Niedrigwasser

 

 

Guernsey - Saint Peter Port
Guernsey – Saint Peter Port

 

Datum: 21.08.2013 – 09:59 Uhr

Position: N 49  27.34 / W 2  32.02

Richtung: 218.26

Position in Google Maps

 

 

Alderney / Braye Bay / St. Anne

… und schon wieder hat es nicht mit Schottland geklappt. Diesmal ist nicht das Wetter dafür verantwortlich, ich bin einfach zu früh links abgebogen.

Auf den Kanalinseln scheint die Sonne. Sie laden zum Verweilen ein. So liege ich vor Anker und knattere mit dem lautesten Außenborder zur Anlegestelle, wo schon weitere 30 Gummiboote liegen. Nach der Erkundung von Alderney folgen dann die anderen Inseln.

Braye Bay auf Alderney

Victoria Street in St. Anne / Alderney

Datum: 15.08.2013 – 10:42 Uhr

Position: N 49 43.28 / W 2 11.89

Richtung: 3.81

Position in Google Maps

 

 

30 Tage

 

Cherbourg, den 14.08.2013

 

Heute ist die SY Findus mit ihrer Mannschaft bereits 30 Tage unterwegs. Zeit, mal darüber nachzudenken, was so in 30 Tagen schon alles passiert ist und was da noch kommen mag. Apropos kommenden Zeit. Wie lange dauert eigentlich so eine Weltumseglung?

Eine nicht repräsentative, aber immerhin annähernde Aussage darüber, wie lange man benötigt, um den Globus in diesem Tempo einmal zu umsegeln, zeigt folgende kleine Rechnung.

Der Erdumfang am Äquator beträgt 21.600 Seemeilen. Das ist also die kürzeste Strecke. Für eine Weltumseglung kommen da auch schon mal gut und gerne 30.000 sm zusammen, je nach dem, wohin einen der Wind so treibt. Außerdem muss man erst mal vom hoch im Norden gelegenen Flensburg zum Äquator kommen.

Laut Logbuch haben wir bisher etwa 700 sm zurückgelegt. Ein einfacher Dreisatz gibt das Ergebnis von rund 1.285 Tagen aus, also etwa 3,5 Jahre.

Eine gute Zeit, die Welt zu entdecken!

 

 

 

 

 

Mit Hinkebein in Cherbourg

 

Gut gelaunt schlenderte ich mit meinem Hinkebein, dass ich mir beim nächtlichen Anleger nach 73,4 sm mit Gegenwind eingesprungen hatte, durch die nette Fährstadt Cherbourg. An dem Denkmal von Napoleon vorbei, was in keiner größeren Stadt fehlen darf und hier schon von Palmen umgeben ist, ging es mitten in den Trubel und in die kleinen Gassen und Straßen. Überall waren freundliche Verkäuferinnen, Servicekräfte und Einheimische anzutreffen. Na ja, ich hatte mein Käppi auf und die verunglückte Frisur mit unterschiedlichen Längen, die mir mein „Schatttzi“ kurz vor ihrem Abschied noch geschert hatte, konnte niemand sehen. Aber ich konnte in der guten Laune der Menschen auch Verständnis finden für meine eher dürftigen Französischkenntnisse. Oder sollte es als aufmunterndes Entgegenkommen für einen Fußlahmen zu deuten sein oder sind die Menschen hier einfach so drauf und nicht so miesmuffelig? Das könnte am Wetter und an den Palmen liegen. Als Ausländer mit deutschem Migrationshintergrund finde ich hier auch großen Gefallen an der hier gepflegten Mittagspause, die nahtlos ins Kaffeetrinken übergeht, mit all den leckeren süßen Köstlichkeiten die es hier gibt. Diese in Deutschland schon hin und wieder geübte Praxis kann ich hier weiter ausbauen. Das ist doch schon ‚mal ein guter Integrationsansatz. Oder? Ansonsten ist es hier wie Zuhause auch, nur die Dimensionen haben sich auf 37,6 qm geändert: Einkaufen und Kochen für einen Einpersonenhaushalt und Putzen – besonders die Fenster.

Cherbourg

Cherbourg Innenstadt

 

 

 

Datum: 13.08.2013 – 12:06 Uhr

Position: N 49  38.56 / W 1  37.37

Richtung: 246.44

Position in Google Maps