Tasmanien

Seit 2002 im Fährdienst: „Spirit of Tasmania II“, 194m, 1510 Personen, 500 PKW.

 

Unsere letzte Reiseetappe beginnt mit einer Fährfahrt von Melbourne zur Hafenstadt Devonport auf Tasmanien. Die rauhe „Bass Strait“ überquert die Fähre locker mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 27kn (50km/h). Nach dem Essen verholen wir uns in die Kabine. Wir fühlen uns wie in einer großen Wiege und schlafen schnell ein.

Von der Nordküste geht es nach eintägigem Aufenthalt mit dem Bus vorbei am über 1600m hohen Central Plateau und zumeist durch hügeliges Land und an vielen Seen vorbei nach Hobart, das im Südosten liegt und die Hauptstadt von Tasmanien ist. Die Insel gehört als 6. Bundesstaat zu Australien.

Auf der Fahrt sehen wir viele Farmen und abgeerntete Felder, aber auch Neubepflanzungen und immer wieder Wasserreservoirs, die für die Bewässerung nötig sind. Kleine gemütliche Ortschaften liegen auch am Weg.

 

Landschaften

 

In der Ferne sehen wir vom Bus aus orange-schimmernden Dunst. Das lässt auf Brände schließen. Und in der Tat erfahren wir abends in den TV-Nachrichten und immer wieder durch eingeblendete Warnhinweise im laufenden Programm, dass es große Buschfeuer im Westen gibt, die sich östlich ausbreiten. In manchen Gebieten läuft die Evakuierung. Wir können den Qualm, den der stürmische Wind gen Osten bläst, in Hobart riechen.

Im klimatisierten Bus haben wir die Außentemperaturen von über 30 Grad gar nicht so wahr genommen. Auch in unserer Wohnung in Hobart ist es kühl.

Eigentlich hatten wir in Hobart angenehmeres Wetter als im australischen Victoria erwartet. Doch die hohen Temperaturen halten uns nicht davon ab, die Stadt ausgiebig zu erkunden. Schließlich gibt es immer wieder Abkühlungen in Cafés, Shopping Malls und unter Bäumen.

 

Hobart‘s City liegt direkt am Hafen

 

Die „Celebrity Solstice“ kreuzte schon oft unseren Kurs

 

Idyllisches und geruhsames Plätzchen in der City

 

In Australien und auch in Neuseeland wird die Grünphase an Fußgängerampeln mit einem kurzen Pfeifton eingeleitet, dem ein lautes Klackergeräusch folgt.

 

 

 

Bald geht es zurück nach Sydney. Wir freuen uns schon auf „Findus“. Hoffentlich hat das Schiff die Hitzeperiode gut überstanden.

 

 

 

Australische Südküste

Melbourne

 

Wir befinden uns im Herzen von Melbourne. Viele moderne Bauten überragen die historischen Gebäude. Insgesamt entsteht ein harmonisches Ensemble zwischen Alt und Neu. Ausgerechnet jetzt herrschen hier aber Temperaturen zwischen 36 und 42 Grad und selbst nachts sind es noch um die 30 Grad. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 32% und ist damit kaum wahrnehmbar und angenehm. In der Innenstadt ist es aber nur in den gekühlten Straßenbahnen auszuhalten, deren Benutzung übrigens im inneren Stadtbereich kostenlos ist, und in klimatisierten Cafés, Restaurants, Shopping Malls und Museen.

Abends landen wir aufgrund einer Empfehlung in einem asiatischen Insider Restaurant: Dragon Hot Pot. Aus einer Unmenge an frischen Salaten, Gemüse, Nudelvarianten, Reis und großer Fleisch- und Fischauswahl in bester Qualität stellt man sich an einem Büfett ein Gericht zusammen, das dann entweder zur Suppe verarbeitet oder mit Soße als Gericht gereicht wird. Allein die eigene Auswahl und Zusammenstellung ist schon ein Erlebnis. Die geräucherten Hühnerfüße lassen wir aber doch lieber im Regal.
Der nächste Schritt ist die Wahl der Zubereitung, wozu auch die Entscheidung über die Würzmischung (Spicy) und die Einstellung der Schärfe (Hot) gehört. Während ich „mild“ wähle, versucht sich Karen an „hot“. Das sind die unteren Stufen in der vierstufigen Hot-Tabelle.

 

„Heißes“ Essen

 

Nach kurzer Garzeit wird serviert. Wir freuen uns über unsere unterschiedliche Auswahl und Zusammenstellung des Gerichts und probieren sogleich. Während ich schon beim dritten Löffel nach Luft schnappe und kaum noch sprechen kann, stellt Karen das Sprechen ganz ein, weil sie sonst die Schärfe auch einatmet und einen Hustenanfall bekommt. Die höchsten Stufen sollen darüber hinaus noch ein Nasen- und Ohrenbrennen sowie Tränen hervorrufen. Geschmeckt hat es aber trotzdem.

 

Wallaby, Koala, Tasmanischer Teufel

 

Größere Spinnen und Krabbeltiere haben wir schon bei unseren verschiedenen Stationen in Australien kennengelernt. Ob diese zu der Kategorie der weltweit giftigsten Tiere der Welt, für die Australien berüchtigt ist, gehörten, wissen wir nicht. Und auch Kängurus kann man entlang der Überlandstraßen sehen. Aber was gibt es sonst noch?

Bei einer Bustour in den Phillip Island Nature Park, der sich in Victoria an der Südküste Australiens befindet, lernen wir dann die Flora und Fauna kennen. Es geht u.a. zu einem Koala Conservation Centre, zu der größten australischen Seelöwenkolonie an den Nobbies (vorgelagerte Inseln mit Klippen/Felsüberresten am Strand) und der einmaligen Kolonie der Pinguine, die allabendlich an Land kommen; die sogenannte Pinguin Parade. Im Moment ist sie besonders schön, weil viele Pinguine Nachwuchs haben, der an Land schon sehnsüchtig auf die Eltern und die Fütterung wartet.
Das ist ein tolles Naturschauspiel und gelungener Abschluss unserer Phillip Island Tour.

 

Pinguin

 

 

 

Bei den Kiwis

Nur mit 7 kg Handgepäck unterwegs

 

Wir nutzen den südlichen Sommer und fliegen ins gemäßigte Klima von Neuseeland. In der Mythologie bezeichnen die Maori ihre Heimat als „das Land der langen weißen Wolke“ – Aotearoa.

Dieses Land wollen wir nun gemütlich erkunden und sind deshalb mit dem Coastal Pacific Train, der Interislander Fähre und dem Northern Explorer Train sowie mit Skip-Bus unterwegs. Findus kann sich somit erst mal ausruhen. Da unser Bootsleben einem Camperleben durchaus entspricht, entscheiden wir uns als Ausgleich gegen ein Wohnmobil oder einen Campervan.

Unsere Unterkünfte sind deshalb Zimmer oder Privatapartments, gebucht über airbnb. Bisher haben wir damit nur beste Erfahrungen gemacht. Wir freuen uns schon auf die Kiwis allgemein, unsere Gastgeber im besonderen sowie den dadurch gegebenen Kontakt zu den Einheimischen. Und letztlich können wir in Neuseeland ganz unproblematisch unsere australischen Visa verlängern.

 

Christchurch auf der Südinsel (Altstadt, Rundfahrt mit Tram, Erdbeben geschädigte historische Kirche)

 

Unser erster Aufenthalt hinterlässt gleich ein nachdrückliches Gefühl.

Christchurch gilt mit 330.000 Einwohnern als die Metropole der Südinsel. Westlich liegen die Gletscher und östlich der Pazifik… und tief unten finden die tektonischen Verschiebungen der Erdplatten statt. Erst vor 8 Jahren wurden große Teile der Stadt mit historischen Gebäuden durch ein stärkeres Erdbeben zerstört, die sich teilweise bis heute im Wiederaufbau befinden. Das gibt zu Denken.

Unsere Gastgeber klären uns schon bei der Ankunft auf die hiesige Häufigkeit von Erdbeben auf und geben uns folgenden Rat: „Sollte ein Erdbeben länger als eine Minute dauern, stellt Euch in einen Türrahmen.“ Das gibt noch mehr zu Denken und erzeugt ein mulmiges Gefühl.

 

Lyttelton, der letzte Versorgungshafen vor der Antarktis

 

Mit dem Panoramazug geht es weiter Richtung Norden. An der Pazifikküste können wir Seelöwen sehen, riesige Schaf- und Kuhherden im Bergland und Weinberge im Gebiet Marlborough.

 

 

 

Die beschauliche Kleinstadt Picton liegt gut geschützt rund um den Hafen, der die üblichen touristischen Merkmale hat. Wir bleiben hier einen Tag und setzen dann unsere gebuchte Überfahrt – ungewollt bei Starkwind – mit der 180m langen Interislander Fähre in nur knapp 4 Std. zur Nordinsel fort. Mit 1300 Passagieren ist die Fahrt ausgebucht.

 

Interislander Fähre, Fährverbindung von Picton

 

Da wir sturmerprobt und seefest sind, nehmen wir das Wetter gelassen hin. Immerhin müssen wir nicht auf eigenem Kiel die Roaring Fourties in dieser Düse zwischen den Inseln besegeln.

Der Kapitän informierte noch im ruhigen Fahrwasser des Sunds die Passagiere über die Böen in Sturmstärke. Kaum auf offener See versprühen die an den Bug klatschenden Wellen ihre Gischt auf das Schiff. Als das Schiff nicht nur stampft, sondern auch noch schlingert und überholt benutzen die Passagiere in zunehmendem Maße die Spucktüten und schwanken zu den Toilettenanlagen, deren Böden stetig mit Frischwasser gesäubert werden. Für uns ist dabei vollkommen neu, dass an die Passagiere auch Eiswürfel im Becher verteilt werden. Wie wir sehen, ist auch dies kein wirksames Mittel gegen die Seekrankheit.

Bei der Einfahrt in den Sund von Wellington beruhigt sich die See schnell wieder und viele der Passagiere nehmen wieder Farbe an.

 

Wellington

 

Das im Süden der Nordinsel gelegene Wellington beherbergt als Hauptstadt auch das Parlament. Wir wundern uns, dass die Wahlberechtigten wie in unserer Heimat zwei Stimmen haben: eine für die Abgeordneten und eine für die Partei. Bei einer Führung erfahren wir, dass dieses Modell aus Deutschland übernommen wurde. Noch mehr erstaunt uns aber, dass das Wahlrecht für Frauen bereits seit 1893 besteht. Im Jahr 1950 wurde sogar das Oberhaus abgeschafft. Somit gibt es jetzt nur ein Einkammerparlament, was Kosten spart.

Im Museum erfahren wir noch viel über die Entwicklungsgeschichte der Stadt, die heute modern, übersichtlich und durchaus grün ist. Uns gefällt es hier, auch wenn das zum Parlament gehörende „Bienenkorb“ Gebäude in die Liste der 10 weltweit hässlichsten Architekturkreationen aufgenommen wurde.

Als nächstes steht ein Aufenthalt in Hamilton an. Hier lernen wir das Leben im Herzen einer Metropole der Nordinsel kennen. Die Erkundung erfolgt zu Fuß und mit Fahrrädern. Die Hamilton Gardens mit ihren 21 Themengärten auf 54ha sind dabei das Highlight der Stadt.

 

Hamilton – Park

 

Hamilton – Brauerei Good Georg

 

Straßenmusiker in Hamilton

 

Der Komponist, Autor und Schauspieler Richard O‘Brien (Rocky Horror Show) lebte in Hamilton und die Stadt hat ihm ein Denkmal gewidmet.

 

Hamilton – Riff Raff Statur

 

In der Nähe liegen auch die Drehorte samt Kulissen der „Hobbit“ und „Herr der Ringe“ Trilogien.

 

Zum Abschluss geht es nach Auckland. Die auf Hügeln erbaute Stadt hat nur eine begrenzte Anzahl von Hochhäusern, es überwiegen kleine Häuser, teils historisch oder in der hier üblichen Holzbauweise. Unser Apartment liegt direkt gegenüber dem Skytower.

Abends suchen wir uns ein Lokal aus, das die typischen Gerichte der Gegend anbietet. Karen isst sich an Grünlippmuscheln satt und ich an Lammbraten.

Morgens trauen wir unseren Augen nicht. Direkt vor unserem Fenster fällt ein Mensch vom Himmel. Wir springen auf und sehen wie ein Mutiger, natürlich gesichert an einem Seil, vom Tower gesprungen ist. Tagsüber springen mehrere Wagemutige für 135 € mit einer Geschwindigkeit von 85km/h die 192m in die Tiefe.

 

Auckland – Sky Tower Springer

 

Für uns steht eine Stadtrundfahrt und natürlich ein Hafenbesuch an.

 

Jeder 6. in Auckland hat ein Segelboot

 

Das Segelteam „Emirates-New Zealand“ arbeitet an einem neuem Schiff. Sie wollen beim America‘s Cup 2021 im heimatlichen Auckland wieder mitmischen und natürlich gewinnen. Zwei ältere Schiffe liegen im Hafen. Leider reicht unsere Zeit nicht, um hier die Offerte des Mitsegelns anzunehmen.

 

Auckland – Zentrale für den America’s Cup 2021

 

Alte America’s Cupper

 

Das multikulturelle Neuseeland ist insgesamt wirklich eine Reise wert. Das Klima ist akzeptabel und die gelassene Lebensweise, die Landschaften, das politische und soziale System sind beeindruckend. Das Land steht jungen berufsqualifizierten Einwanderern genauso offen gegenüber, wie z.B. denen, die in das Land investieren wollen. Ältere können sich mit hohen Beträgen sozusagen über Investitionen einkaufen. Möglicher Nachteil ist die Entfernung von Europa. Deshalb kehren auch viele wieder zurück.

Wir kehren auch wieder zurück, aber erstmal über Melbourne und Tasmanien nach Sydney zu „Findus“ und dann nach Europa.

 

 

 

Sydney kunterbunt

Besuch der Sydney Oper – La Bohème – Opernhaus

 

Mittlerweile können wir uns in Sydney problemlos mit Fähren, Bus und Bahn bewegen. Das Verkehrssystem ist gut abgestimmt und preisgünstig. Sonntags kann man z.B. für 1,67 € pro Person den ganzen Tag mit der Fähre und dem Bus fahren, so viel wie man möchte und einschließlich aller Umstiege. Ansonsten fahren wir auch mal mit Uber oder unsere Nichte chauffiert uns. Auf diese Weise lässt sich Sydney gut erkunden. Hier ein paar Beispiele unserer Unternehmungen.

 

Fähre Charlotte

 

Bondi Beach

 

18 Footers Regattavorbereitungen in der Double Bay

 

 

Maritimes Museum Außenanlage „Endeavour“

 

Heavy Metal – Live

 

Kneipenbesuch: Der Barkeeper ist Wacken Fan

 

Abendtreff am Hafen

 

Happy New Year 2019

Großes Neujahrsfeuerwerk

 

Sydney bietet zwei Feuerwerke, eins um 21.00 Uhr für die Kinder und eins um 0.00 Uhr für die Erwachsenen. Privates Raketenschießen und Böller sind verboten, deshalb wollen wir diese Events wahrnehmen.

Wir begeben uns mit unserer Nichte und ihrem Freund am frühen Nachmittag in einen der vielen Parks mit bester Aussicht auf die berühmte Brücke, auf der das Feuerwerk gestartet wird. Das machen viele Australier so und anscheinend auch viele Touristen, denn um uns herum hören wir viele Sprachen.

Am Eingang werden wir auf Alkoholika kontrolliert, dessen Genuss in der Öffentlichkeit verboten ist. Auch Rauchen ist nicht erlaubt. In unserer Kühlkiste haben wir aber nur Snacks, Wasser und „Säfte“. Wir dürfen passieren und sind Nr. 167 bis 170. Nur 1000 Personen wird der Zutritt in diesem Park gestattet.

Wir klappen unsere Campingstühle aus und legen eine Decke auf den Rasen. Dann beginnen wir sogleich unsere Kühlkiste zu plündern. Hin und wieder kommen Security- und Polizeioffiziere vorbei. Die Stimmung bei den vielen Familien und Gruppen ist heiter.
Nach einer Stunde ziehen Wolken auf und nach einer weiteren entlädt sich ein Gewitter. Nachdem wir durchnässt sind und die Brücke im heftigen Regen nicht mehr sichtbar ist, verlassen wir fluchtartig den Park und begeben uns in die Wohnung, um trockene Kleidung anzuziehen. Dort sehen wir das Kinderfeuerwerk immerhin im Internet.

 

Warmer Regen ist auch nass

 

Der Regen lässt nach und wieder begeben wir uns an einen Platz mit guter Aussicht, um das große mitternächtliche Feuerwerk zu sehen. Dann geht es los. Ein fantastisches Feuerwerk wird auf, vor, hinter, links und rechts der Brücke gezündet.

 

 

Da die „Säfte“ nunmehr getrunken sind, geht es nach Hause.

Wir sind gerade angekommen und stoßen nun mit allen unseren Blog Lesern und Leserinnen an und sagen: „Prosit Neujahr!