Cartagena – Gibraltar – Algarve

An Cartagena sollte man nicht vorbeifahren.
An Cartagena sollte man nicht vorbeifahren.

Der Törn mit nächtlichem Gewitter vom Ankerplatz in der Bucht von Espalmador zum spanischen Festland wird schnell abgehakt. Dafür genießen wir die Stadt Cartagena. Das Rathaus kombiniert architektonisch Modernes mit 3000 Jahren Geschichte.

Nach einem weiteren Zwischenstopp in der Marina del Este folgt eine Leichtwindfahrt nach Gibraltar. Auf dem Wege dorthin begleiten uns immer wieder Delfine, die scheinbar mit FindUs spielen wollen und natürlich auch in seiner Bugwelle surfen.

Mit gutem Wind nach Gibraltar
Mit gutem Wind nach Gibraltar

Nachts um 2.00 Uhr erreichen wir Gibraltar im richtigen Timing von Strom und Wind. Die Einfahrt in die Bucht und die weitere Anfahrt bis zur Marina erfordern aufgrund der vielen Schiffsbewegungen unsere ganze Aufmerksamkeit.

Man lebt hier tatsächlich auf, um und in einem über 400m hohen Berg mit Blick auf Spanien und dem gegenüber liegenden Marokko/Afrika. Die kleine Stadt lebt vom Tourismus und gilt als Steuerparadies. Beeindruckend ist allerdings die Geschichte dieses strategisch wichtigen Ortes. Unser Eindruck ist: Wohnen und Urlaub machen kann man hier – muss man aber nicht unbedingt.

Mit dem Taxi und dem kundigen Driver auf Erkundungstour im Englisch orientierten Gibraltar
Mit dem Taxi und dem kundigen Driver auf Erkundungstour im Englisch orientierten Gibraltar

Abends geht es dann Nonstop in 31 Std. zur luxuriösen Marina von Vilamoura/Algarve/Portugal.

Portugal in Sicht
Portugal in Sicht

Im benachbarten Faro treten Inge und Stefan schließlich die Heimreise ins „kalte“ Deutschland an.

Ein letztes Foto vom Törn
Ein letztes Foto vom Törn

Der Captain bleibt zurück und wartet auf günstigen Wind im Atlantik für die Rückfahrt in die heimatliche Ostsee. Das kann aber dauern. Bis dahin „vertreibt“ er sich die Zeit mit den üblichen Wartungsarbeiten am Schiff.

 

 

Cartagena bei Tag und bei Nacht

 

Seit 1903 besteht die Republik Kolumbien. Aber schon vor tausenden von Jahren lebten hier viele Völker in den sehr unterschiedlichen Landesteilen von der Küste, über Dschungelgebiete mit Flüssen bis hin zu den Gebirgsregionen. Heute ist das Land nicht nur für seinen Kaffee bekannt. Große Handelsumsätze werden auch mit der Handarbeit und modischer Kleidung sowie Edelsteinen erzielt.

In Cartagena lässt sich die Geschichte seit der Kolonialisierung recht gut nachvollziehen. So gibt es die alte Altstadt mit kleinen Gassen und Häusern direkt hinter den Verteidigungsmauern. Hier sind auch viele kleine Restaurants und Hotels zu finden. Die neue Altstadt hat Parkanlagen, prächtige große prunkvolle Stadthäuser und die gängigsten Markenfirmen bieten ihre Waren in modernen und edlen Shops an. Dann gibt es noch die Neustadt, die aus Hochhäusern besteht. Viele bekannte Hotelketten haben sich hier in Strand-, Hafen- und Flugplatznähe niedergelassen.

 

Cartagena by day

 

In allen Teilen der Stadt ist immer Trubel, bei Tag und bei Nacht. Obwohl die Preise für den Lebensunterhalt weit unter dem europäischen Niveau liegen, sind die Preise für gehobene Ansprüche und Edelmarken jedoch vergleichbar. Als wir am Geldautomaten für 200€ ca. 600.000 COP (Kolumbianische Pesos) bekommen, fühlen wir uns schon wie Millionäre.

 

Cartagena by nigh

 

Selbst in guten Restaurants bezahlt man für ein Filet Mignon mit Beilagen ca. 10 € und für ein Bier 1,20€. Allerdings hat es uns dann doch kalt erwischt, als wir beim Bezahlen feststellen mussten, dass unser 50.000 COP Schein eine Fälschung war.

In der benachbarten Ankerbucht wurden vier Dinghies in einer Woche geklaut. Ein Norweger hörte nachts ein lautes Plumpsen hinter seinem Schiff. Als er ins Cockpit stürzte sah er nur noch vier Personen, die mit ihrem größeren Boot und seinem Dinghy Huckepack mit schneller Fahrt das Weite suchten. Sie hatten die vier Haltetaue an den Davids gleichzeitig durchschnitten und das Beiboot samt Motor einfach auf ihr Boot fallen lassen…

 

 

 

Ankunft in Kolumbien

 

4. Etmal: Ankunft in Kolumbien

 

Der Weg durch die karibische See dorthin kann anspruchsvoll sein, denn der Bereich westlich der Halbinsel De La Guajira ist eine wetter- und strömungstechnische Herausforderung. Ein Blick in die Wettervorhersagen zeigt über weite Strecken viel Wind, der auch unangemeldet kommt. Die kühlen Temperaturen in den hohen Bergen, das warme Wasser und der Cap Effekt sind schwer einzuschätzen. Dazu kommt noch die wechselnde Strömung, die bis heute nur schwer zu erklären ist. Viele Weltumsegler berichten, dass dieses Gebiet für Segler zu den fünf gefürchtetsten der Welt gehört und ihre Schilderungen sind entsprechend.

Wir entschließen uns in angenehmer Atmosphäre von Oranjestad die Tiefs einfach auszusitzen. Als sich ein Wetterfenster öffnet, werfen wir die Leinen los. In den dreieinhalb Tagen haben wir zunächst guten Wind, zum Schluss allerdings Flaute. Der Sonnenaufgang am zweiten Morgen leitet die Flaute ein und der plötzlich einsetzende Gegenstrom hatte weder etwas mit der Tide noch mit Windseen zu tun. Der Strom richtet sich nach dem Mondstand.

 

Schnellster Sonnenuntergang, den wir je gesehen haben!

 

Kolumbien liegt einerseits an der Caribbean Sea und andererseits am Pacific. Die Geografie weist neben diesen unterschiedlichen Küsten hohe Berge und unterschiedliche Vegetation aus. Auch das Klima ist vielfältig. Bei der Überfahrt mussten wir uns in den Nachtwachen in ungewohnter Weise wärmende Kleidung anziehen.

Wir haben in einer der schönsten Städte der Welt, die auch zum Weltkulturerbe gehört, nämlich in Cartagena festgemacht. Die Stadt ist mehr als 3000 Jahre alt. Die politischen Verhältnisse haben sich in den letzten Jahre stabilisiert und die FARC hat mit der Regierung bekanntlich jüngst einen Friedensvertrag unterschrieben.

Unsere Vorstellungen über Kolumbien müssen wir schon bei der nächtlichen Anfahrt revidieren, denn wir sehen vor uns eher Manhattan. Die schöne Altstadt liegt mittendrin. Wir werden sie jetzt erkunden.

 

Sind wir richtig? Ankunft in Cartagena, Kolumbien

 

Bereit zum Einklarieren

 

FindUs im Hafen von Cartagena