Rolex Sydney Hobart Race 2018

Hunderte von Begleitschiffen beim Start

 

Bisher haben wir nur davon geträumt, jetzt wird es Wirklichkeit. Über die Festtage ist der Regattastart am Boxing Day (2.Weihnachtstag) ein Highlight. Die Veranstaltung ist in Sydney ein populäres Volksfest. Sie wird seit 73 Jahren durchgeführt und ging vor 20 Jahren leider als Sturmtragödie aus.

 

Beste Aussicht

 

Als Segler beim Start der härtesten Regatta der Welt hautnah auf einem großen Motorkatamaran dabei zu sein ist schon ein besonderes Erlebnis. Die Tasmania Sea haben wir selbst als unberechenbar kennengelernt und zollen vor dem Hintergrund dieser Sturmerfahrungen den 85 Crews unseren größten Respekt.

 

Kurz nach dem Start in voller Fahrt

 

Der spätere Zweite noch entspannt vor dem Start

 

VIDEO: Auf Kurs

 

Der Wetterbericht verheißt zunächst gute Segelbedingungen, die sich aber auf dem 628nm langen Weg nach Hobart ändern sollen. Die Super-Maxiyachten mit einer Länge von 30m schaffen die Strecke in eineinhalb bis zwei Tagen, die kleinere Klasse benötigt bis zu fünf Tage.

Die Lunatix, eine XP 50, ist die einzige deutsche Segelyacht, die an dem Race teilnimmt. Wir hatten kurzen Kontakt mit der Crew in Southport, da wir im gleichen Hafen lagen. Natürlich drücken wir Ihnen die Daumen für einen guten Start und ein gutes Abschneiden.

Letzte Meldung aus Hobart:
Die „White Oats XI“ fuhr als erstes Schiff nach einem Tag und 19 Std. über die Ziellinie. Nach vier Tagen und 12 Std. lief das letzte Schiff ein.
Gewinner nach berechneter Handicap Zeit ist die „Alive“. Die deutsche „Lunatix“ brauchte 3 Tage und 6 Std. und fuhr als 38. Yacht über die Ziellinie. Congratulations!

Sechs Schiffe konnten das Rennen wegen Schäden, wie Bugspriet- oder Mastbruch und Schäden in der Takelage, nicht beenden.

 

 

 

Herzliche Festtagsgrüße

 

Herzliche Festtagsgrüße

 

Unseren Familien, Freunden, Bekannten, allen Seglern und Seglerinnen und den Bloglesern und Blogleserinnen, die unsere Reise virtuell begleiten, wünschen wir Frohe Weihnachten und ein gutes und gesundes Jahr 2019.

Das Jahr 2018 hielt einige Überraschungen für uns bereit: Vom Blizzard bedingten Übernachten auf Tokyos Flugplatz im Januar, über den Verlust des Propellers samt Ruderbruch durch das Zusammentreffen mit einem Buckelwal auf offener See im August, bis hin zum Segeln im schweren Sturm im Tasmanischen Meer vor Australiens Küste im Oktober; aber auch eindrucksvolle Hilfsbereitschaft wurde uns zuteil und neue Freundschaften entwickelten sich.

Wir freuen uns, Weihnachten und Silvester zumindest mit einem kleinen Teil der Familie in Sydney verbringen zu können und sind gespannt, was das neue Jahr für uns bereit hält.

Wir wünschen uns und Euch Frieden in der Welt und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Erde.

Seid gegrüßt und bleibt uns auch 2019 gewogen.

 

Reinhard und Karen

 

 

Happy Holidays

We wish our families, friends, acquaintances, all sailors and readers of the blog, who virtually accompany our journey, Merry Christmas and a Happy and Healthy Year 2019.

The year 2018 had some surprises in store for us: From the Blizzard-induced overnight stay at Tokyo’s airport in January, to the loss of the propeller including break of the rudder due to the encounter with a humpback whale on the open sea in August, to sailing in heavy storm in the Tasman Sea off Australia’s coast in October; but also impressive helpfulness was given to us and new friendships developed.

We are looking forward spending Christmas and New Year’s Eve with at least a small part of the family in Sydney and are excited to see what the New Year brings to us.

We wish you and us peace in the world and a responsible treatment of the earth.

Greetings and stay with us in 2019.

 

Karen and Reinhard

 

 

 

 

 

Arrived in Sydney

Sydney Harbour Bridge (1932)

 

Endlich öffnete sich ein kleines Wetterfenster und Findus konnte mit Hilfe von Andy (boyfriend unserer Nichte Sandra) gen Sydney gesegelt werden. Der ostaustralische Küstenstrom half kräftig mit und teilweise erreichten wir Spitzengeschwindigkeiten von 10 kn.

 

Geschafft!

 

Im nördlichen Seengebiet haben wir erst einmal ein Domizil gefunden. Der Bereich über dem 30. Breitengrad bietet nunmehr zum hiesigen Sommeranfang Schutz vor Zyklonen.
Wir sind froh, dass wir dieses Ziel erreicht haben, zumal der zweite Teil der Pazifiküberquerung uns doch einige Anstrengungen abgefordert hat.

Jetzt haben wir aber Zeit genug für ausgiebige Erkundungen des südlichen Kontinents.

 

Sydney Opera House (1973)

 

 

 

Heimatbesuch

Marina in Coffs Harbour

Wir sind in Coffs Harbour, einer kleinen gemütlichen Stadt an der Ostküste mit bergigem Hinterland. Der Hafen und die Marina erinnern an die Nordseehäfen und die City gleicht einer deutschen Mittelstadt, die zum Shopping einlädt.

Kutter im Fischereihafen

Zunächst einmal kann dort der Heckkorb von FindUs, in den sich der Bug eines Motorboots bei einem missglückten Anlegemanöver gebohrt hatte, repariert werden.

Karen nutzt die Zeit und holt den anvisierten aber verschobenen Heimatbesuch nach, während ich nötige Wartungsarbeiten am Schiff erledige.

Abschied vorm Bummelzug

Karen entscheidet sich bewusst für eine Zugfahrt nach Sydney. Mit dem Flugzeug wäre sie in einer Stunde dort gewesen. Nichte Sandra wird sie vom Bahnhof abholen und ihr schon mal unsere neue „WG-Wohnung“ zeigen, von der aus wir Australien erkunden wollen. Auf der neunstündigen Fahrt für die 450km dorthin hat sie Zeit genug, sich die australische Ostküste anzuschauen. Die Eisenbahn zuckelt im gesamten Australien so vor sich hin, aber immerhin ist sie pünktlich.

Ob ich das Boot pünktlich zu Karens Ankunft nach Sydney segeln kann, hängt von den Wetterbedingungen ab, die hier im Tasmanischen Meer die Segler schon vor einige Probleme stellen.

Australiens Gold Coast

Nerang River

 

Wir fühlen uns hier irgendwie wohl, denn wir sind wieder in der westlichen Welt angekommen. Die Hochhäuser direkt hinter dem Southport Yachtclub, die mehrspurigen Straßen mit schicken Autos, die Shopping Malls mit hochwertigen Waren, die Vielfalt der Restaurants und … ein Aldi erinnern eher an Frankfurt, wenn da nicht der goldene Sand am Strand wäre. Auf der anderen Seite zieht sich ein Fluss durch die Stadt.

 

Liegeplatz in Southport

 

Im Hafen können wir mit unserer Antenne 12 Fernsehsender empfangen und wir nehmen somit auch am australischen Leben und der Politik teil. Hier gab es in der gleichen Zeit wie Angela Merkels Kanzlerschaft über 40 Rücktritte der Regierungschefs. Frau Merkel wird den Politikern bereits als Nachhilfelehrerin empfohlen.

 

Brisbane Skyline
Brisbane

 

Die Gold Coast befindet sich südlich von Brisbane und ist ein Paradies für Surfer, Motorbootfahrer und Sonnenanbeter. Wir erkunden die Gegend mit dem Bus und der Bahn. Natürlich fahren wir auch nach Brisbane. Eine schöne Stadt, die tief in einer Bucht am Pazifik liegt.

Schwimmen ist dagegen auch an der Ostküste nicht ungefährlich. In nur einer Woche seit unserer Ankunft wurden immer wieder Schwimmer von Haien angefallen und es gab auch Tote. Schwimmen sollte man deshalb nur an bewachten und ausgeflaggten Strandabschnitten. Wird ein Hai gesichtet, gibt es sofort Alarm.

 

Southport Main Beach

 

Und im Hafen treffen wir auf Mitsegler, mit denen wir immer mal wieder in derselben Bucht vor Anker lagen und die ebenfalls die stürmische Überfahrt überstanden und längst „vergessen“ haben. Nach einem Sundowner im Cockpit gehen wir alle spontan zum „Vietnamesen“ essen.

Erst hier erfahren wir, dass Michael ein gebürtiger Australier ist und auch einen US-Pass besitzt und dass seine Frau aus Malaysia kommt, während Andy‘s Frau aus Costa Rico stammt. Da kann ich nicht ganz mithalten, Karen ist „nur“ gebürtige Kölnerin.

Allerdings erfahren wir auch, dass das Schiff eines französischen Freundes nach einer Kollision mit einem schwerem Metallteil (Container?) Wasser aufnahm und er aus der Rettungsinsel vom Hubschrauber geborgen werden konnte und ins Hospital gebracht wurde. Solche Berichte machen dagegen wieder nachdenklich.

Irgendwie läuft aber vieles in diesem Jahr nicht ganz rund. Und drei Tage vor unserer geplanten Weiterfahrt nach Süden fährt ein Motorboot beim Einparken in unseren Heckkorb, der nun geschweißt und gerichtet werden muss. Außerdem müssen wir Kabel ersetzen. Die Kupferdrähte sind wie bei vielen Schiffen und erst recht in diesem Klima nach all den Jahren schwarz geworden und lassen kaum noch Strom durch. Sie sollen durch verzinnte Spezialkabel ersetzt werden. Das kann und soll aber erst im nächsten Zielhafen Brooklyn in der Nähe von Sydney erfolgen. Dort haben wir einen Liegeplatz für die Zyklonzeit gebucht.